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GESCHICHTE DER STADT

 


Kolberg ist eine der ältesten Städte Pommerns. Seine Geschichte reicht bis ins 8. Jahrhundert. Bereits zu dieser Zeit wurde hier von ersten Siedlern Salz aus Meerwasser gewonnen. Im 10. Jh. hat Bolesław I Chrobry die wichtige Burg in den Piastenstaat eingegliedert und versuchte sogar hier ein Bistum zu gründen.
Nach seinem Tode kehrte Pommern zum Heidentum zurück und Bolesław Krzywousty, wie Gallus Anonymus verzeichnete, habe die ruhmvolle Burg Kołobrzeg erobern müssen. Einige Jahrhunderte befand sich die Stadt außerhalb der polnischen Grenzen unter folgenden Regierungen: Dänen, pommersche Herzöge, Brandenburg, Preußen und Deutschland. Erst 1945 wurde sie wieder in Polen eingegliedert.

Die Siedlungsgeschichte um Kolbergs ist zurückzudatieren auf die Zeit der Piasten. Vermutlich bestand schon im 8. Jh. eine Ansiedlung auf der Salzinsel am Ufer der Ostsee, die das Salz aus Meerwasser gewann. Schnell wurde diese Tätigkeit die Quelle des Reichtums der hiesigen Einwohner. Im 9.Jh., 4km von der Küste, die Persante flussabwärts, wurde eine Wehrsiedlung errichtet. Ihre Spuren kann man auch heute noch in der Vorstadt, auf dem Gebiet des heutigen Budzistowo, sehen. Um die Burg herum entwickelte sich das Siedlungswesen. Salz wurde u.a. nach Großpolen und Schlesien befördert.
Das hiesige Handwerk spezialisierte sich in der Eisen-, - und Bernsteinverarbeitung - Objekte für den Handel mit den Wikingern.

Die Nachricht des Reichtums der Stadt gelangte nach Ostrów Lednicki. Bald kamen die Krieger von Mieszko I. Die Burg wurde erobert und besetzt. Sie wurde zu einem prächtigen Machtzentrum der Piasten im Westpommern. Im Jahre 1000 während der Gnesener Zusammenkunft beriefen Bolesław I Chrobry mit dem Kaiser Otto III. das Gnesener Erzbistum, dem die Bistümer in Krakau und Breslau unterstellt waren. Damals entstand auch das Bistum in Kolberg. Dank dem deutschen Chronisten Thietmar aus Merseburg kennen wir den Namen des ersten Bischofs: Reinbern. Sein Sitz hatte einen außergewöhnlichen Namen: Salsae Cholobergiensis aecclesiae episcopus - Kirche des Kolberger Salzes.
Kolberg tat sich hervor als Hauptstadt des Bistums und stand in der Bedeutung Burgen wie Krakau, Breslau oder Posen in nichts nach. Jedoch erfreute sich Chloberg (Kolberg) nicht allzu lang seiner Position. Vermutlich trug das nicht zu eifrige Wirken des Bischofs dazu bei, der die Tempel mit Götzenstandbildern zerstörte und verbrannte und das von bösen Geistern bewohnte Meer säuberte, indem er darin vier mit heiligem Öl einbalsamierte und mit Heilwasser betreufte Steine warf.
Die Rückkehr des Heidentums zwang den Bischof zu fliehen und das Bistum zu verlassen. Kolberg verlor den Status des Hauptzentrums des Bistums zugunsten des weiter nach Westen gelegenen Cammin. Das slawische Cholberg erlangt die Unabhängigkeit, derer es sich bis zu Zeiten Bolesław III. Krzywousty erfreute. 1103 erwiesen sich die Befestigungsanlagen als zu mächtig für die Angreifer und es gelingt ihnen nicht die Stadt zu besetzen, obwohl die Verteidiger überrascht worden waren. Was nicht im Jahre 1103 erfolgte, endete mit Erfolg im Jahre 1107 oder 1008. Aus Furcht um das eigene Leben kapitulierten die Einwohner und das ganze Mittelpommern befand sich wieder in den Grenzen des Piastenstaates.

Schon in den 30er Jahren befand sich Kolberg unter der Oberherrschaft des deutschen Kaisers. In den Jahren 1187 - 1227, als sich in Polen der Zerfall in Teilherzogtümer verstärkte, kam Kolberg unter die Macht der Dänen. Die mit Kolberg durch die Bande des Blutes verbundenen pommerschen Herzöge haben die Unabhängigkeit langsam wiedererlangt. Am 23. März 1255 lokalisierte der Herzog Warcisław III. und der Camminer Bischof Herman von Gleichen die neue Stadt nach Lübischem Recht. Die Stadt wurde für fünf Jahre der Zahlung aller Forderungen enthoben. Die Stadt hatte auch 100 Äcker urbaren Bodens, den Kolberger Wald und das Recht, Fische zwischen den Mündungen von Rega und Persante zu fangen.
Sie ist nahe an der Ostsee entstanden. Die alte Burg, die sich in Erinnerung der Nachkommen als die Altstadt etabliert hat, wurde verlassen. Ihr Gelände hütet noch heute ihre Geheimnisse. Dort befinden sich u.a. Überreste von einigen Kirchen, die Kathedrale von Bischof Reinbern, die St.-Otton-Kirche, die St.-Peter-Kapelle oder Kloster der Benediktinerinnen.
Ein Denkmal alter Zeiten ist die Kirche des Hl. Johannes des Täufers, die in den Chroniken schon im Jahre 1222 erwähnt wurde. Im Mittelalter kamen zahlreiche Ansiedler in die Stadt, vor allem aus Deutschland, u.a. aus Lübeck. Um die Wende des 13. und 14. Jhs. war Kolberg schon eine starke Hansestadt. Bald, umgeben mit Mauern und Festungsgraben, wurde Kolberg ein wichtiges Handel- und Wirtschaftszentrum. Gleichzeitig aber wurde der polnische, slawische Charakter unterjocht. Im 16. Jh. verboten die Stadtbehörden u.a. die Handwerker aus Polen in die Zunft aufzunehmen.

In der Mitte des 17.Jhs. bereiteten sich die baltischen Mächte Schweden und Brandenburg auf den Kampf gegen Österreich um die Herrschaft im Reich vor. Wie sich bald zeigte, wurde Westpommern die Bühne des Durchmarsches der Militärtruppen und der Kriegshandlungen.
Während des 30-jährigen Krieges (1618 - 1648) wurde Kolberg durch die schwedischen Truppen erobert. Sie verließen die Stadt erst 1653, nachdem die Abkommen in Brandenburg abgeschlossen waren. Doch zuvor hatten die Truppen durch eine mitgebrachte Epidemie über 3,5 Tausend Einwohner zum Tode gebracht. Zu dieser Zeit wurde die Stadt an der Persante durch das deutsche Patriziat dominiert. In der zweiten Hälfte des 17. Jhs. wurde Kolberg mit mächtigen Erdbefestigungen umgeben, sogar die Leuchttürme wurden befestigt. Die Stadt wurde eine der stärksten Burgen der Region. 1701 schwor der Stadtrat dem preußischen König Treue. Über dem alten Rathaus wurde ein zweiköpfiger Adler aufgehängt. Kolberg blieb bis zum 1945 in den Händen Preußens, und später Deutschlands.
Die Aufkündigung der Beziehungen mit Polen bedeutet jedoch für die Einwohner der Stadt eine Wirtschaftskrise. Der seit Jahrhunderten Gewinne bringende Salzhandel kam zum Stillstand und die privaten Besitzer mussten ihre Betriebe verkaufen. Während des 7-jährigen Krieges 1756-1763 belagerten die Russen dreimal die Stadt, mit der Absicht, hier eine Flottenbasis zu gründen. Sie eroberten Kolberg am 17. Dezember 1761 und besetzten die Stadt bis zum 9. August 1762. Nach dem Ende des 7-jährigen Krieges erhob sich langsam die Stadt aus der Krise. Die Textilindustrie begann sich zu entwickeln.
Während des Napoleonkrieges und des französischen Angriffs auf Preußen blieb Kolberg eine der wenigen Teile des preußischen Staates, der durch die Franzosen nicht erobert wurde. Die französischen Armeen belagerten Kolberg vom 26. April 1807 bis zum 2. Juli 1807. Trotz der Mehrzahl der Franzosen (5700 Verteidiger zu 18000 Soldaten Napoleons) wurde die Stadt erfolgreich durch die Truppen unter der Führung von General August van Gneisenau verteidigt. Die Truppen Napoleons traten erst angesichts des Friedentraktats in Tylża zurück. Dieses Ereignis wurde durch die nationalsozialistische Propaganda am Ende des Krieges ausgenutzt - aufgrund der Ereignisse vom 1807 entstand der Film „Kolberg“.
1830 wurde hier die erste Solbadanstalt geöffnet und die Ostseestadt stand vor einer ganz neuen Perspektive. Die durch Spezialisten untersuchte Sole enthielt Brom, Jod, Natrium, Kalzium-, Eisen-, Magnesiumionen und andere wertvolle Elemente. Mit Schwung entstanden ständig neue Solbadanstalten. In nur zwölf Jahren wurde die Stadt ein bekannter Kurort in diesem Teil Europas.
Das Rathaus im neogotischen Stil und die Stiftskirche wurden wiederaufgebaut. Es entstand eine neue Hafenmole aus Stein. Das neue Gebäude des Stadtamtes wurde errichtet und das Theater wurde geöffnet. Kolberg bekam eine Bahnverbindung zu Stettin, Danzig, Posen und Köslin. Schon Ende des 19. Jhs. erhellten Gaslaternen die nächtliche Stadt und Anfang des 20. Jhs. begann das Wasserwerk zu funktionieren. Bis zum Ausbruch des II. Weltkrieges entfaltete sich die Stadt, weit entfernt des politischen Trubels, den Ruhm eines hervorragenden Kurortes genießend.In der letzten Etappe des II. Weltkrieges erkoren die Deutschen Kolberg als Festung und verteidigten sie mit Entschlossenheit. Nach der Durchbrechung der Hauptverteidigungslinie der Pommernstellung (Kampf um Kolberg), liefen die 1. Polnische Armee und die sowjetischen Armeen der I. Front Weißrusslands, Sturm gegen die Deutschen. Die Deutschen verteidigten jedes Teil der Stadt, jedes Gebäude. Einen Abbruch der Kämpfe brachte erst der Beschuss mit Stalinorgeln, der u.a. die Stiftskirche in Trümmer legte. Die letzten Kämpfe wurden um die Fort Münde geführt. Die Stadt wurde am 18. März 1945 eingenommen. An demselben Tag wurde auch die Vermählung Polens mit dem Meer erneuert – ein Zeichen der Wiedergewinnung Pommerns durch Polen. Nachdem die Kriegshandlungen aufgehört worden waren, lagen über 90% der Gebäude in Trümmern. Während der Nachkriegszeit galt die Stadt als Kreishauptstadt. Schnell begann der Wiederaufbau. In den Zeiten der Volksrepublik Polen (PRL) war die Stadt für das Festival des Militärliedes berühmt. Heute begeistert Kolberg wieder und zieht sowohl Touristen als auch Investoren an. Die Bezeichnung Kolberg wurde zum ersten Mal durch den deutschen Chronist Thietmar aus Merseburg verzeichnet, als der Kaiser Otto III und Bolesław Chrobry das Erzbistum in Gnesen (1000) und die ihm unterstellte Diözese in Kolberg gründeten. Dem Erzbischof Radzim, Bruder von St. Wojciech, sollten Reinbern- der Bischof der Kirche des Kolberger Salzes (Salsae Cholbergiensis aecclesiae episcopus), Krakauer Poppon und Jan aus Breslau unterstellt sein. Außer seiner Jurisdiktion blieb nur der Posener Unger.
Kolberg ist eine der ältesten Städte im Westpommern, bestand mit Sicherheit schon im 8. Jh. Zu dieser Zeit funktionierte hier eine Verteidigungsburg, die im ganz Pommern berühmt war (die erste Lokalisierung auf dem Gebiet des heutigen Budzistowo). 1000 gründete hier der König Bolesław Wielki ein Bistum, das jedoch bald herunterkam. Im 13. Jh. befand sich Kolberg unter der Herrschaft der Camminer Bischöfe. Darüber hinaus befand sich Kolberg nach dem Tode von Bolesław Krzywousty (1138) unter der Oberherrschaft des deutschen Kaisers (später des Königs von Dänemark). 1255 erhielt Kolberg die Stadtrechte und war ein Zentrum der Salzsiederei (was sich im Stadtwappen widerspiegelt), des Handels und der Fischerei. Seit dem 14. Jh. Mitglied der baltischen Hanse. 1653 übernahmen die Brandenburger die Stadt, die sie sofort in eine Festung umwandelten. Seit dieser Zeit begann der Verfall der Stadt. 1761, während des 7-jährigen Krieges, wurde die Stadt von den Russen erobert.

1807 belagerten die Napoleons Truppen die Festung Kolberg. Die Stadt wurde verteidigt bis zu der Unterzeichnung des Friedensvertrags in Tylża, der den Krieg beendete. Laut des Beschlusses des Königs Preußens wurde die Festung 1872 aufgelöst.

Die Abtragung der Befestigungsanlagen begann und der Charakter der Stadt veränderte sich allmählich. 1830 entstand die erste Solbadanstalt. 1859 bekam Kolberg eine Bahnverbindung zu Stettin und Danzig. Eine schnelle Entfaltung des Kurortes begann nach 1872, nachdem Kolberg den Status der Festung verloren hatte. 1899 wurde eine hervorragende Heilanstalt geöffnet.
Während des I. Weltkrieges wandelte sich Kolberg mit seinen Sanatorien und Erholungsheimen in ein riesengroßes Lazarett um. 1933 erhielt hier die NSDAP von Adolf Hitler viele Stimmen und er selbst wurde und ist immer noch ein Ehrenmitglied der Stadt. Die Nazis wandelten Kolberg wieder in eine Festung um, die ein Teil der Pommernstellung war. Während der Kriegshandlungen wurde Kolberg völlig zerstört. 95% der Bebauung wurde in Trümmer gelegt. Die Zerstörungen vollführte die Operation der Roten Armee. Noch im selben Monat fand hier die zweite Vermählung Polens mit dem Meer statt.
Nach dem Krieg wurde Kolberg der Stettiner Woiwodschaft, und 1950 der neu entstandenen Kösliner Woiwodschaft angeschlossen. Seit 1999 gilt Kolberg als Kreishauptstadt in den Grenzen der Westpommerschen Woiwodschaft.