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(Foto: Ingo Hoffmann)

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Sebastian Machowski, der gebürtige Berliner und ehemals deutsche Nationalspieler, hat im Jahre 2007 als  Chef-Trainer die Basketballmannschaft von Kotwica Kolobrzeg übernommen und bereits eine Spielzeit später mit dem Team den polnischen Pokal gewonnen. Selbst die polnische Meisterschaftskrone war für die Mannschaft in greifbarer Nähe. Seit Anfang der laufenden Saison ist er der Nachfolger von Emir Mutapcic bei den New Yorker Phantoms in Braunschweig. Als Spieler war er mit Alba Berlin im europäischen Korac Cup erfolgreich und gewann mit dem Mitteldeutschen BC die FIBA Eurocup Challenge. Damit ist er der einzige Spieler, der an beiden und bislang einzigen Titelgewinnen deutscher Vereinsmannschaften auf europäischer Ebene beteiligt war.

Nach Ihrem Pokalsieg für Kotwica in der vergangenen Saison haben Sie für Furore gesorgt. Zurück in der deutschen Heimat, wenn Sie die Zeit in Kolberg Revue passieren lassen, wie hat es Ihnen bei uns gefallen?

Es hat mir in Polen generell und in Kolberg im speziellen sehr gut gefallen. Die Menschen sind sehr freundlich und die Fans haben uns immer gut unterstützt.

Nach Ihren Erfolgen mit Kotwica als Chefcoach wurden Sie als Deutscher zum Lokalhelden. Wie wurden Sie zunächst als Deutscher in Polen aufgenommen?

Ich habe nur gute Erfahrung gemacht und je besser ich die polnische Sprache gelernt habe, umso einfacher und freundlicher wurde der Umgang auch im alltäglichen Leben, nicht nur beim Basketball.

Würden Sie den Job bei Kotwica nochmal annehmen?

Leider gab es bei Kotwica eine sehr schwierige finanzielle Situation, die dazu geführt hat, dass einige Spieler nicht bis zum Ende der Saison bleiben wollten. Ansonsten wäre letztes Jahr auch noch mehr möglich gewesen als der Pokaltitel. Ohne diese Probleme wäre ich gerne geblieben. Bei einer stabilen finanziellen Situation kann ich mir gut vorstellen, wieder zu kommen.

Was ist Ihnen in Kolberg besonders in Erinnerung geblieben, was würden Sie einem deutschen Kolberg-Besucher besonders empfehlen? Wie schätzen Sie den Kurort ein? (Was hat Kolberg, was Binz nicht hat)...

Leider war ich noch nie in Binz. Aber als Kurort kann ich Kolberg mit seinem langen, schönen Strand sehr empfehlen. Durch die gute polnische Küche, die etwas günstigeren Preise und nicht zuletzt durch die Nähe zu Deutschland ist Kolberg sehr attraktiv.

Geheimtipps für die Kolberg-Besucher?

Der Ausblick über die Innenstadt von der Terrasse der Galerie Hosso ist sehenswert. Mein Lieblingscafé ist das Eiscafé Venezia (Red. ul. Sikorskiego 1/3) bei den Tennisplätzen im Kurpark.

Zurück zum Sport... Verfolgen Sie noch die polnische Liga, insbesondere die Ergebnisse Ihres Ex-Vereins?

Regelmäßig schaue ich mir die Ergebnisse nach jedem Spieltag an.

Als wahrer Insider und deutscher Pionier, wie würden Sie das Niveau der deutschen und polnischen Basketballliga im Vergleich einschätzen?

Insgesamt schätze ich die deutsche Bundesliga als stärker und vor allem als ausgeglichener ein. Die polnische Ekstraklasse hat ein stärkeres Leistungsgefälle, wobei die Topklubs, insbesondere Prokom, auf höchstem europäischen Niveau spielen.

Glauben Sie, dass der Verein (Kotwica) genügend Qualität besitzt, um in der ersten Liga zu bestehen?

Trainer Pawel Blechacz hat eine schwierige Aufgabe bekommen und diese bisher sehr gut gelöst. Kotwica sollte es schaffen, in der Liga zu bleiben.

Nun zu Ihrer aktuellen Aufgabe... Welche Ziele möchten Sie mit den Phantoms in Braunschweig erreichen?

Braunschweig hat eine tolle Basketball-Tradition. Nach mehreren Jahren ohne Teilnahme an den Playoffs ist es das Ziel, unbedingt die Runde der letzten Acht zu erreichen.

Bedauerlicherweise sind Sie nicht mehr in Kolberg tätig. Wir hoffen, Sie bleiben Kolberg treu und kommen bald wieder als Besucher und guter Freund. Vielen Dank für das Gespräch.